Von Donnerstag, den 5.4.07, bis
Samstag, den 7.4.07, fand in kleinem Kreis die erste Drehstromtour
durch das schöne Münsterland statt. Zum einen wollten wir die guten
Wetterprognosen vor Ostern nutzen, um ein paar Tage auszuspannen, zum
anderen sollte diese Tour die offizielle Einweihungsfahrt für das neue
Elektrotankstellennetz „Drehstromkiste“ sein. Wir wollen beweisen, dass
man sich rund um das Ruhrgebiet bis hoch in das Münsterland dank der
Drehstromliste elektrisch frei bewegen kann. Es traten an:
- Wolfgang Klievering aus Rheine mit City El Targa, 48V-Umbau, Kettensatz, 26A Ladeleistung und Nickel-Zink Batterien,
- Gero Kleinerz aus Obergarzem mit Arrow, 36V, Navigationssystem, Ladeleistung 86A und Saft STM 100 NC-Akkus,
- Holger Keser aus Herdecke mit City El Cabrio, 48V-Umbau, Kettensatz, 50A Ladeleistung und Saft STM 100 NC-Akkus.
Offizieller
Start der Tour an einer Schule in Lüdinghausen. Gero hat den größten
Anreiseweg von Obergarzem über Dormagen-Zons (Rheinfähre), wo er
mittags auf Holger trifft. Gemeinsam fahren wir von Herdecke nach
Lüdinghausen, wo wir auf Christopher Klump treffen, der mit uns die
30km gemeinsam nach Münster fährt, uns in Münster zur Kneipe und Disco
„Cuba“ begleitet und uns für die Übernachtung das Umwelthaus zur
Verfügung stellt. Am „Cuba“ können wir an der dreiphasigen Park &
Charge Station unsere Akkus füllen und uns stärken, mit letzter Kraft
schafft es auch Wolfgang Klievering zu uns zu stoßen, der vom Winter
her mit etwas müden Akkus den Weg aus Rheine aber dennoch bewältigt
hat. Nachts um eins fallen wir auf die Isomatten, Gero hat bis dahin
bereits 155km auf dem Sattel seines Arrows verbracht.
Karfreitagmorgen
gibt es Frühstück im Bahnhof von Münster und wir setzen bei herrlichem
Wetter unsere Reise ohne Christopher, aber dafür mit Wolfgang nach
Tecklenburg fort, wo uns Dietrich Koch empfängt. Hier bekommen wir
neben dem guten „Windstrom“ nach einer Ortsbesichtigung auch frischen
Kaffee und genießen Dietrichs Gastfreundschaft. Nach einer Stärkung an
der Tecklenburger Bio-Pommesbude und einem ausführlichem
Currywurst-Test setzen wir unsere Reise nach Hörstel fort, um dort
Manfred Strotmeier zu treffen, der uns neben Kaffee und frischen
Waffeln auch mit Strom versorgt. Kontakte werden geknüpft und gut
gestärkt fahren wir nach Rheine zu Martin Datko, der Solaranlagen in
großem Stil herstellt und montiert. Es wird viel gefachsimpelt und ein
Urteil für sein rotes City El gesprochen, welches möglicherweise
demnächst dank Gero einen reparierten Steller bekommen soll.
Beim
TaT (Transferzentrum für angepasste Technologie) in Rheine bewundern
wir das Drehhaus und wundern uns sehr darüber, dass es dort noch keine
Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge gibt. Die Zeitplanung hinkt
etwas hinterher und wir fahren schnell weiter zu Olaf Regge, der
demnächst auch für alle Stromsuchenden der Drehstromliste eine
Drehstromlademöglichkeit anbieten will.
Unser für die Nacht
gebuchtes Heuhotel in Horstmar wollen wir nicht warten lassen und
treffen dort nach 20 Uhr ein. Wir werden mit unseren futuristischen
Fahrzeugen herzlich empfangen und freuen uns, als wir Drehstrom in
rauen Mengen angeboten bekommen. Im Jugendherbergsstil gibt es Dusch-,
Wasch- und Grillmöglichkeiten. Schlafgelegenheiten gibt es neben dem
Heuhotel auch in den Ferienwohnungen, die aber wegen der Osterferien
ausgebucht sind. Es ist ein alter Bauernhof, der seit Generationen in
Familienbesitz geführt wird und nun mit Tiervielfalt Ferien auf dem
Bauernhof anbietet. Wir sitzen abends noch lange am Grillfeuer und
übernachten wie geplant im Heu.
Am Samstagmorgen nach dem
Hahnenschrei genießen wir das gute Hühnerei mit reichhaltigem
Frühstück. Wir verabschieden uns von Wolfgang, der von Horstmar zurück
nach Rheine fährt, und setzen unsere Fahrt zu zweit Richtung Billerbeck
fort.
Unterhalb von Billerbeck gibt es eine sehr sehenswerte
Windkraftanlage, deren Mast sich dreht und die einen horizontalen Rotor
hat. Unten am Mast ist ein offener Generator mit schätzungsweise über
8m Durchmesser. Als wir hinkommen steht das Rad, aber nach ein paar
Minuten setzt sich der riesige Stahlkoloss in Gang und der Boden
vibriert. Die Fahrt in Richtung Lüdinghausen verläuft problemlos über
die kleinen Strassen und wir genießen die Schönheit des Münsterlandes.
In
Lüdinghausen lädt Gero dank seiner Powerlader ein „Stündchen“ nach, ich
verzichte dagegen auf Strom und will meine Reichweite prüfen. Wir
fahren über Waltrop und Dortmund-Mengede durch das Ruhrgebiet und mein
El bleibt nach 99 km ohne Nachladen am letzen Berg vor unserem Ziel
stehen. Das Abschleppseil ist schnell an Gero´s Arrow montiert und
gegen 18:00 treffen wir am Ziel in Herdecke mit überlastetem Motor und
tief entladenen Akkus ein.
Wolfgang hat auf der Tour 265km,
Holger 305km und Gero auf dem etwas unkomfortablen Arrow die größte
Strecke von 376 km gefahren. Mottos gab es nur zwei: Mehr als eine
Kombizange braucht man als Bordwerkzeug nicht mitzunehmen, damit kann
man sogar Grillwürstchen wenden und ........nach der Tour ist vor der
Tour. Alle Teilnehmenden hatten hoffentlich jede Menge Spaß und werden
wieder gemeinsam starten. Also hängt eure Drehstromsteckdosen vor die
Türe oder fahrt mit auf der zweiten Drehstromtour. Das ist Entspannung
und Urlaub vor der Haustüre und besser als die Camel Trophy!
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Ein Bericht von Holger Keser
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...doch noch kalt...
...also schnell die Mütze auf...
Gero Kleinerz aus Obergarzem mit seinem Arrow
das GPS kennt doch den Weg?
Auch so kann eine Tankstelle aussehen...
netter Zwischenstopp
... ohne Worte ...
...der Stromkreis muss geschlossen sein!
Beim TaT am Tanken.
Elektromobilisten beim Grillen
Am Ende hilft nur nach das Abschleppseil.
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