WAVE 2012 - mit Jaromir und Ralf


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Fazit

Fakten

Mit dem Peugeot 106 von Jaromir haben wir Platz 7 von 16 Teilnehmern erreicht. Für ein 12 Jahre altes Serien-Fahrzeug ist das sicherlich mehr als respaktabel.

Übersicht
Strecke4925km
Geladen699kWh
Verbrauch (1)0.89Ah/km
Verbrauch (2)14.2kWh/100km
Stromkosten (3)175EUR
(1) Verbrauch ab Batterie
(2) Verbrauch ab Steckdose
(3) Strom gerechnet zu 0,25 €/kWh

Fahrzeug

Das Fahrzeug und die Ladegeräte haben die gesamte Tour sehr gut überstanden.

Ausrüstung

Es war gut daß wir nicht viel Ersatzteile oder Werkzeug eingepackt hatten. Denn gebraucht haben wir fast nichts.

Die mitgenommenen Verlängerungskabel und Adapter wurden gut genutzt. Wir hatten nichts unnötig eingepackt. Die einphasigen Adapter und die Verlängerung haben wir jedoch fast nur an andere Fahrzeuge verliehen - denn Unterwegs haben wir fast immer das dreiphasige Ladegerät benutzt.


Mitgeführte Adapter und Verlängerungen
Verlängerung20m dreiphasig, 32A CEE-rot auf 32A CEE-rotoft genutzt
Verlängerung25m einphasig, 16A CEE-blau auf 16A CEE-blauoft verliehen
AdapterStecker Schuko auf Kupplung CEE-blauoft verliehen
AdapterStecker 16A CEE-blau auf Kupplung Schukooft verliehen
AdapterStecker 16A CEEplus-rot auf Kupplung 32A CEE-rotfür VLOTTE-Säulen und für 16A-Anschlüsse
Verteiler-WürfelEingang Stecker 32A CEE-rot, Sicherungen 6x16A, mit folgenden Dosen: 2x 16A CEE-rot, 3x 16A CEE-blau, 3x 16A Schukohervorragend um mehrere Fahrzeuge an einer 32A-Steckdosen zu laden

Wie man sieht hatten wir kaum länderspezifische Adapter dabei. Auf den Marktplätzen haben wir immer Anschlüsse mit CEE-rot zur Verfügung gehabt - wir haben z.B. nie an Schweizer Steckdosen (T13) geladen.

Die Vorgeschichte

Im Juli waren Stefan (aus München) und Ralf gemeinsam auf dem jährlichen Treffen der Elektrofahrer in Tschechien, etwa 80km südlich von Prag. Das Treffen wurde organisiert von Jaromir Vegr, dem Presidenten des Tschechischen Elektromobil-Vereins. Das Treffen war sehr anregend. Etwa 40 Elektrofahrer mit den verschiedensten Fahrzeugen. Vom selbstgebauten Elektro-Trecker aus Holzplanken, über getunte Elektro-Mofas, einen Eigenbau Strand-Buggi aus Holz (!), mehrere Elektro-PSAs bis hin zu einem Leaf, iMiEV und einem Fisker Karma - den ersten den ich live gesehen habe! Vom 16-jährigen Schüler bis zum 70-Jährigen Rentner war alles vertreten. Sehr viel besser gemischt als in Deutschland.

Auf dem Treffen haben wir auch den aufgerüsteten Peugeot 106 von Jaromir gesehen. Das Fahrzeug wurde im Jahr 2000 als Elektrofahrzeug gebaut, mit NiCd-Batterien und einer Reichweite von etwa 100km. Er hat dort jetzt 80 Zellen 200Ah LiFePO von Thundersky verbaut. Insgesamt also 128V und 400Ah, 40s2p. Mit diesem Fahrzeug hatte er im Juni eine Rekordfahrt mit 502km ohne Zwischenladung absolviert.

Jaromir wollte mit seinem aufgerüsteten Peugeot 106 (51kWh) an der WAVE teilnehmen. Wochen nach dem Treffen hatten er und Ralf Email-Kontakt und es wurde der Plan geboren daß Ralf als zweiter Fahrer im Peugeot an der WAVE teilnimmt. Gesagt, getan - die Teilnahmegebühr wurde überwiesen und es gab keinen Weg mehr zurück!

Donnerstag, 06-Sep

Sedlec-Prčice - Regensburg

Am Nachmittag ist Jaromir von seinem Zuhause in Tschechien nach Regensburg gefahren - 280km ohne Ladehalt. Dort angekommen hat er gleich an einer Typ2-Ladesäule von RWE geladen, welche ständig unter Strom steht. Ralf war derweil noch in der Arbeit, kam dann aber auch bald zum Ladehalt. Nach der Begrüssung fuhren wir erstmal mit meinem Saxo zu mir nach Hause und dann noch kurz etwas Essen.

Abends war der Peugeot dann voll und wir haben die Ladegeräte abgsteckt. Zu unserer Überraschung konnten wir jedoch den Tp2-Stecker nicht aus der Säule ziehen. Wir haben den Stecker elektrisch entriegelt, man hörte das Schütz in der Säule abfallen und das blaue Licht an der Säle ging aus. Nurblieb der Stecker da wo er war. Ein Telefonat mit der Hotline von RWE erbrachte leider keine Besserung. Es hiess die Säule ist im Messemodus, deshalb kann man aus der Ferne keine neue Ladung beginnen und beenden - was sonst angeblich solche Blockaden beseitigt. Es hieß der RWE-Techniker käme am nächsten Tag vor Ort um das Problem zu beheben. Er würde uns dann sofort anrufen. Ich fing garnicht erst an zu erklären daß wir zu dem Zeitpunkt schon in Österreich wären. Wir waren also noch nicht losgefahren und hatten schon unseren ersten Typ2-Adapter verloren. Aber das war ja nicht der einzige - manchmal ist Überfluss etwas sehr praktisches.. ;-)

Abends wurde dann noch gepackt und die Zeitplanung für den nächsten Tag verfeinert. Die Vorfreude war groß.

Freitag, 07-Sep

Regensburg - Memmingerberg - Lustenau - Bellinzona - Chiasso - Mendrisio - Chiasso

Wir haben Morgens noch schnell die letzten Kabel und Adapter eingepackt, dann waren wir gegen 7:45 schon auf der Autobahn Richtung Süden. Eigentlich hatten wir ja nicht damit gerechnet pünktlich loszukommen - nun sind wir sogar etwas früher unterwegs. Anscheinend sind wir gut motiviert..

Als erstes wollten wir eine kurze Ladepause am Flughafen Memmingen machen. Die 230km Autobahn dorthin liefen sehr gut - wenig Verkehr und genügend LKWs für ein wenig Windschatten. Am Flughafen angeommen war die Anfahrt etwas kompliziert, jede Menge Umleitung und neu konstruierte Straßen. Dann standen wir endlich an der Einfahrt und brauchen ein wenig um die Stromtankstelle zu entdecken. Als wir sie dann erspäht hatten war aber nicht klar wie man dort hinkommt. Sie steht genau vor einer Halle die anscheinend zur Hertz Autovermietung gehört und die Zufahrtsschranke ist beschriftet mit "Einfahrt nur für Mietwagen.". Na toll.

Wir sind dann erstmal reingefahren. Nach den 230km stand die Kapazitätsanzeige auf 44%. Das Freischalten der Säule mit der Karte von ladenetz.de ging problemlos und die Ladegeräte summten erstmal glücklich. Damit ist der Elektrofahrer erstmal berühigt, danach haben wir dann Jemanden gesucht der uns erklärt wie wir Nachher wieder rausfahren können. Vom Autoputzer wurden wir zur Flughafen-Info geschickt, welche natürlich erstmal per Telefon Erkundigung einholen musste. Dann also weiter zur Park-Info. Da soll es Jemanden geben der unser Parkticket umtauschen kann, allerdings erst nach Ladeende.

Die Stunde Laden war um, also ab zu Park-Info. Dort wusste der Mann Bescheid. Das mit den Parkscheinen wäre so nicht gedacht, aber es ist der einzige Weg. Es kommen ja glücklicherweise nicht viele zum Laden...
Nach Zahlung von einem Euro hatte ich das Ausfahrtsticket. Eigentlich recht einfach - wenn man weiss wie es geht.
Jetzt kam die Stunde der Wahrheit. Würde die Ladesäule unser zweites und letztes Typ2-Kabel wieder hergeben? Zum Glück ja - so wie es sein soll.

Als Ladehalt für den Mittag hatten wir uns mit drei Elektrofahrern in Lustenau (Österreich) verabredet. Dort gibt es mehrere VLOTTE-Ladehalte, mit jeweilszwei 16A-Drehstromsteckdosen. Genau richtig für uns. Und den notwendigen Adapter von CEEplus auf CEE hatten wir natürlich dabei. Das war dann also schon der erste Teil der Planung der richtig gut funktionierte. Die beiden Herberts hatten uns ja sowieso gut zum Ladehalt geführt und beim Anstecken geholfen. Gleich am ersten Tag hatten wir also jede Menge Besucher und Hilfe. So macht Elektrofahren Spaß.

In der Ladepause hatten wir dann Zeit mit Herbert, Herbert und Rudi Mittag zu essen und über Elektrofahrzeuge zu reden - wie immer. Toll zu sehen, daß die Ankündigung so einer Fahrt überall interessierte Elektrofahrer herlockt.
Wir haben den Akku dann soweit vollgeladen bis die ersten Zellen balancierten - die Anzeige war bei 96%. Wir sind dann gleich losgefahren, rauf auf die Schweizer Autobahn. Die Vignette hat uns 33 EUR gekostet. Die Fahrt war flott, jedoch gab es keine LKWs. Somit entfiel der Windschatten den wir in Deutschland genossen hatten.

Hinter dem San Bernardino-Tunnel fing der echte Spaß für Elektrofahrer an - ständig bergab. Mit jedem Kilometer stieg unsere Kapaztätsanzeige. So darf das weitergehen! Wir haben dann mit zwei Bekannten aus der Schweiz telefoniert welche uns auf de Autobahn treffen wollten. Der Treffpunkt war dann die Stromtankstelle von TexxEnergy auf der Raststätte Belinzona-Nord - also kein Umweg. Dort gibt es reichlich Steckdosen, 32A CEE-rot, 16A CEE-rot und noch einige Andere. Angeblich alle gleichzeitig voll belastbar. Die Schweizer wissen wie man Stromtankstellen baut! Jaromir wollte schon die Lader anstecken, doch dann überlegten wir uns das - eigentlich brauchen wir das doch garnicht. Sind doch nur noch 60km zum Hotel und weitere 10km zurück zum Ladehalt in Mendrisio. Also nicht Laden und gleich weiter gefahren, der Fiat-500-Elektro von Remo und Marco hinter uns.

Das Einchecken im Hotel in Chiasso ging recht flott über die Bühne, dann gleich weiter nach Mendrisio, Louis und die Anderen treffen. Unterwegs kommt die SMS von Louis - bin noch am Gotthard, mit technischen Problemen. Na toll - irgendjemanden musste es ja auf der Anfahrt erwischen.
In Mendrisio angekommen finden wir den Parkplatz sofort. Und er entpuppt sich als ein Himmel für Elektrofahrer. Auf dem Parkplatz sehen wir zwei große Stromverteiler, jeder mit 63A Drehstrom angeschlossen. Und das Beste - es steht nur ein Sam auf dem Parkplatz, die Steckdosen gehören uns alleine! Die Anzeige stand nun bei 43%, wir haben also nur 53% für 253km benötigt. Das ganze vollgepackt, über die Autobahn und durch den San Bernadino. Nicht schlecht!
Die Ladegeräte sind schnell angesteckt, der Peugeot summt genüsslich vor sich hin. Zwei Stunden sollten uns reichen, dann haben wir 83% im Akku - mehr als genug um ohne Zwischenstopp die 200km nach Genau zu fahren. Nun war es schon kurz vor halb eins in der Nacht - also Kabel abgesteckt und ab ins Hotel.

Samstag, 08-Sep

Chiasso - Genua

Pünktlich um 9 Uhr waren wir im Auto und fütterten die Navigation mit unserem Tagesziel - Genua. Wir sind dann erstmal unter Vermeidung der kostenpflichtigen Autobahnen losgefahren. Nach einer halben Stunde Fahrt haben wir diesen Plan verworfen. Italien scheint nur aus kleinen Dörfern, Kreiseln und verrückten kleinen Autos zu bestehen. Fünf Minuten später sind wir auf der Autobahn. Endlich kann man mal 90 km/h fahren. Die verrückten kleinen Autos sind uns jedoch gefolgt. Alle paar Kilometer will man jetzt ein paar Euros Maut von uns. Wir fragen uns auf welche Summe sich das addieren wird. Egal - wir rollen endlich ohne ständiges Rekuperieren mit ordentlicher Geschwindigkeit.


Die Fahrt über die Autobahn lief sehr gut. Am Ende waren es nur 12,30 EUR für die ganze Autobahn. Wir sind gegen 12:30 an unserem Ziel, dem Hafen von Genua angekommen. Anscheinend waren wir die ersten - eine SMS von Louis bestätigte daß - sie kommen in etwa 90 Minuten. Also erstmal im Schatten geparkt und mit Blick auf die Boote im Hafen in ein Restaurant gesetzt. Jetzt fühlt sich die Geschichte fast wie Urlaub an. Wir sind gespannt.

Gegen 14 Uhr kamen dann die anderen Fahrzeuge an. Wir haben die Ladegeräte angeschlossen und dann erstmal im Hotel eingecheckt. Wirklich sehr fürstlich - auch wenn wir das Bett nicht lange nutzen werden - es geht wieder früh los. Und dieser Reisebericht (sowie der Englische und der Tschechische) will geschrieben werden.

Am späten Nachmittag fand dann das gemeinsame Briefing statt. Während der Veranstaltung traf noch der eine oder andere Teilnehmer ein - Elektrofahrer halt... ;-)
Der Abend klang dann mit einem ersten gemeinsamen Abendessen in einer Pizzeria direkt am Hafen aus. Wobei - so richtig zuende war der Tag noch nicht. Der eine oder andere Teilnehmer kam erst im Dunkeln in Genua an.

Jetzt habe ich also nochmal geduscht, der Bericht wird langsam fertig und bald müssen wir ins Bett - damit wir Morgen fit sind.

Sonntag, 09-Sep

Genua - Asti - Turin

Um 8 Uhr haben wir uns bei den Fahrzeugen getroffen. Es wurden Fotos, Videos und Interviews gemacht. Kurz nach 9 Uhr ging es dann los - in Richtung Asti. Louis hatte für uns eine sehr schöne Route über kleine Straßen durch die Berge ausgesucht. Es gab viele kleine Bergdörfer mit ebenso kleinen Straßen zu sehen. Der Ausblick von oben war natürlich auch toll. Danach ging es nach Asti. Wir haben dann zum Laden nur den Sagem-Bordlader angeschlossen. Später sind wir gemeinsam in die Innenstadt gelaufen, wo ein großes Fest gefeiert wurde. Später konnten wir dann noch mit einer Eskorte aus Polizeimotorrädern zu einem Platz in der Innenstadt fahren. Dort gab es großes Interesse der Bevölkerung - es war ein richtig großer Menschenauflauf.

Nach dem Abendessen in der Innenstadt sind wir im Konvoi zum Ladehalt gefahren. Gleich an der ersten Ampel gab es bei uns eine Verwechslung zwischen Links und Rechts. Die anderen Fahrzeuge sind in die korrekte Richtung losgefahren. Nach etwa 10 Minuten waren wir am Ladehalt - und zwar als Erste. Die Anderen trudelten dann nach und nach ein.
Leider stellte sich heraus daß die zur Verfügung gestellten Stromanschlüße nicht kompatibel waren. Es handelte sich um 63A-CEE-Stecker mit nur vier Pins. Und es fehlte leider der Nulleiter. So funktionieren natürlich keine 230V-Ladegeräte. Nach einer guten Stunde wurde das Problem gelöst und es konnte geladen werden, jedoch nur mit 16A Wechselstrom, nicht mit Drehstrom. Es stand einfach nicht genügend Leistung für alle Fahrzeuge zur Verfügung. Nachdem auch auf diese Weise nicht genügend Phasen zur Verfügung standen haben wir unsere Phase freigegeben damit Jemand anderes Laden kann. Nach dem heutigen Tag hatten wir noch 64% in der Batterie - das sollte selbst bei flotter Fahrweise für weitere 250km reichen. Am gesamten Montag sind jedoch nur 209km geplant und nach knapp 100km sollten wir die erste Möglichkeit zum Nachladen haben. Manchmal ist es beruhigend einen großen Akku zu haben...

Montag, 10-Sep

Turin - Novara - Monza - Mendrisio

Aufstehen 6 Uhr, an den Fahrzeugen um 7 Uhr, eine halbe Stunde später Abfahrt nach Novara. (Wir mussten warten bis wir nicht mehr von anderen Teilnehmer-Fahrzeugen zugeparkt waren)
Aus Turin heraus gab es etwa 20km kostenlose Autobahn - was wir zuerst garnicht glauben wollten. Danach ging es dann über Landstraßen, alle 2 bis 5 Kilometer von einem Kreisverkehr unterbrochen. Als mir die Kreisel zuviel wurden sagte ich nur "Wäre es nicht schön wenn zwischen den Kreiseln mal eine schön lange Landstrasse liegt?".
Und siehe da - das Navi zeigte kurz danach 17km zum nächsten Kreisel an. Kleine Wünsche werden manchmal sofort erfüllt.

In Novara kommen wir an der genannten Adresse an. Wir hatten noch nicht angehalten - da hatte uns schon eine resolute Polizistin angesprochen. Soviel wir verstanden haben waren wir in der Fussgängerzone, wo man eigentlich nicht fahren darf. Wir sagten nur "Teatro Coccio" - mehr Italienisch fiel uns mal wieder nicht ein. Die Polizistin machte uns klar daß wir ihrem Auto folgen sollten. So kurvten wir quer durch die Innenstadt, immer weiter weg von unserem Ziel in der Navigation. "Das müssen wir alles wieder zurückfahren wenn die Polizeit uns nicht sieht" dachten wir. Aber nein - plötzlich tauchte vor uns ein riesiges Gebäude auf und das Scout-Fahrzeug kam in Sicht. Wir waren fast die Ersten. Also waren wir schnell und haben endlich unseren Drehstromlader angeschlossen. Auch der grösste Akku muss hin und wieder nachgeladen werden. Denn letzte Nacht hatten wir ja keinen Strom bekommen. Dann noch schnell geholfen das aufblasbare Zieltor aufzubauen.

In Novara war heute kein offizielles Programm, es war aber trotzdem viel Laufkundschaft da. Nach einer guten Stunde Laden haben wir unsere Steckose an ein anderes Team abgetreten. In guter Elektrofahrer-Manier sind wir direkt nach dem Einpacken der Kabel losgefahren zum nächsten Ziel für Heute - Monza. Die Fahrt dorthin war geprägt durch viel Verkehr und eine sehr geringe Durchschnittsgeschwindigkeit. Durch unsere frühe Abfahrt waren wir natürlich auch unter den ersten Fahrzeugen die sich auf dem großen Platz vor dem Dom von Monza trafen. Wir waren dann vier Fahrzeuge - alleine auf dem Platz. Irgendwas passte da nicht mit der Planung. Nach etwa 10 Minuten kam ein freundlicher Italiener im Ampera dahergefahren. Er zeigte uns den Weg - wir fuhren im Konvoi um ein paar Ecken auf einen anderen Platz. Ob diese kleine Fehlplanung nun dem italienischen Temperament oder Louis Vorbereitung zu verdanken war - wir werden es wohl nie erfahren. Es sind diese kleinen Probleme die jeden Tag passieren und anscheinend das Markenzeichen der Wave sind.

Das Laden war in Monza recht holprig. Es gab zwar viele tolle Verteilerboxen - jedoch flogen immer wieder Sicherungen oder Fehlerschutzschalter. Es dauerte gut 30 Minuten bis unser Fahrzeug endlich lud. Nach weiteren 30 Minuten beschloss einer der italienischen Gastgeber daß man gerade unsere Steckdose für andere Fahrzeuge bräuchte. Es verging eine weitere halbe Stunde bis wir auch an der anderen Säule endlich zuverlässig Spannung hatten. Woran es letztendlich lag weiß keiner. Später nahmen wir an einer Stadtführung teil - angesichts des unglaublich sonnigen Wetters war es uns recht daß diese nicht lange dauerte. Der Abschluß war dann ein kleiner Imbiss. Alle schauten jedoch schon auf die Uhr, denn der Zeitplan war mal wieder etwas verrutscht.

Das Mittagessen haben wir dann kurzfristig verlassen um rechtzeitig am Fahrzeug zu sein für den Start zu der Challenge um 14:45. Es geht darum in weniger als 90 Minuten von Monza nach Mendrisio zu fahren. Die Entfernung ist nicht groß (ca. 60km), jedoch kennen wir mittlerweile den italienischen Verkehr. Da ist es schwierig schneller als 50 km/h Schnitt zu fahren. Pünktlich haben wir die Ladekabel entfernt und eine Minute später waren wir schon unterwegs. Auf dieser Route haben wir auch wieder auf Maut-Straßen verzichten können. Gegen 16 Uhr kamen wir dann auf dem Platz in Mendrisio an. 15 Minuten unterhalb des Limits - dafür bekommen wir dann unsere ersten 10 Punkte in der Wertung. Bei unserer Ankunft begrüssen uns ein große Menge von Schülern. Louis hat heute an der Schule einen Vortrag über das Solartaxi und die Wave gehalten. In Mendrisio scheint alles bestens vorbereitet. Der Ladestrom fliesst sofort, es gibt eine festlich geschmückte Halle mit vielen Elektrofahrzeugen darin und kalte Getränke. Der Akku hat noch satte 51% Kapazität. Was will man mehr?

Der Fahrer des Tesla sprach uns an - wie wir es 15 Minuten vor Ablauf der Zeit nach Mendrisio geschafft hatten und er nicht. Und das obwohl wir beide zur gleichen Zeit losgefahren sind. Wahrscheinlich hat hier die Qualität der Navigation eine größere Rolle gespielt als die Motorleistung. Solche kleinen Erfolge verschönern einem den Tag. (Sorry wenn das nach etwas Schadenfreude klingt)
Unser Peugeot steht in der prallen Sonne und der Drehstromlader schaltet sich hin und wieder ab - wegen Überhitzung.

Während des Abendessens wurde verkündet daß die heutige Prüfung zur Pünktlichkeit nicht gewertet wird (Ladeprobleme, Stau etc.) - es war also leider nur ein schöner Traum mit unseren ersten Punkten in der Wertung.

Dienstag, 11-Sep

Mendrisio - Bellinzona - San Bernardino - Buchs - Wildhaus

Gestern Abend war es etwas ruhiger, wir kamen schon gegen 23 Uhr ins Bett. Aufstehen war dann kurz vor 7 Uhr. Gegen 8 Uhr waren wir dann schon auf der Straße Richtung Bellinzona. Wir fuhren direkt über die Autobahn, denn wir haben ja die Schweizer Vignette. In Bellinzona führte uns die Navigation erstmal eine kleine Straße den Berg rauf bis wir am Ende feststellen mussten daß es sich um einen Privatweg handelte. Also wenden und wieder runter. Unten in der Stadt haben wir dann noch ein paar Versuche gemacht zum Piazza del Sole zu kommen. Leider ohne Erfolg. Jaromir hat dann einen Passanten gefragt der den richtigen Tipp hatte. So fanden wir dann endlich die richtige Einfahrt in die Fußgängerzone. Der Platz auf dem wir uns aufstellen durften liegt direkt unter einer senkrechten Felswand mit einer Burg darauf - ein imposanter Anblick.

Wir haben dann unsere erste kleine Reparatur gemacht. Wir hatten ein Spulen-Amperemeter um den Ladestrom zu messen. Das ist Gestern Abend ausgefallen. Nachdem Jaromir es ausgebaut hatte wussten wir auch was während des Ladens immer so interessant gerochen hatte. Wir haben jetzt einfach eine Brücke eingesetzt und messen den Ladestrom - soweit notwendig - einfach mit dem Zangen-Amperemeter.

Bis jetzt war das Wetter auf unserer ganzen Tour durchweg sonnig, ohne Sonnencreme bestand jeden Tag Gefahr für Sonnenbrand. Die Temperaturen waren tagsüber hochsommerlich, Nachts kühlte es zum Glück immer angenehm ab.

Danach sind wir in kleinen Gruppen Richtung San Bernardino gefahren. Zuerst über die Autobahn, dann über kleine Straßen mit vielen Serpentinen. Unser Dokumentar-Filmer hat dabei Aufnahmen unserer fahrenden Fahrzeuge gemacht - aus der offenen Heckklappe des T5 heraus. Danach haben wir uns dann oben in San Bernardino getroffen. Für ein paar bedürftige Fahrzeuge sollte dort ein Ladehalt sein. Soweit wir das mitbekommen haben gab es dort aber nur sehr wenig Strom. Wir sind direkt zu dem Restaurant La Terrazza gefahren, wo wir auch andere Teilnehmer trafen. Wir haben uns dann nach dem versprochenen Appero erkundigt. Man wusste wohl von der Vereinbarung - jedoch haben wir weder Essen noch Trinken bekommen. Nach einer Weile wurde uns das zu blöd und wir sind weitergefahren, wir wollten ja rechtzeitig ankommen.

Wir befanden uns nun auf etwas über 1600 Metern Höhe. Die meisten Fahrzeuge sind dann direkt in den San Bernardino-Tunnel gefahren. Wir jedoch entschieden uns für die Fahrt über den richtigen San Bernardino Paß. Wir hatten keine Ahnung wie hoch der ist, jedoch wollten wir uns den Spaß nicht entgehen lassen. Es war zwar etwas diesig, aber man hatte doch genügend Sicht ins Tal um das Ganze geniessen zu können. Oben am Pass standen dann 2067 Meter auf unserem GPS. Das Schild auf dem Gipfel sagte 2066 Meter - um den einen Meter wollen wir uns nicht streiten. Nach ein paar schnelle Gipfelfotos sind wir dann auf der anderen Seite heruntergefahren - was natürlich wieder unserer Batterie zugute kam. Es war ein herliches Gekurve - vor allem weil es kaum Verkehr gab. Wir haben nur wenige Radfahrer, Motorradfahrer und Autos angetroffen. Wirklich entspannend. Dieser Umweg hat sich definitiv gelohnt. Als wir dann auf der Nordseite im Tal waren sind wir wieder auf die Autobahn gefahren. Es waren noch gut 100km bis Buchs. Dort sind wir dann pünktlich kurz vor 16 Uhr angekommen.

Das Laden in Buchs funktionierte bestens. Unser Technik-Team welches vorausgefahren ist hat mal wieder perfekte Arbeit geleistet. Nach einer Weile konnten wir per Bus zur Firma Brusa fahren - zu einer Besichtigung. Mittlerweile hatte leichter Nieselregen eingesetzt, der sich den ganzen Abend hielt. Nach unserer Rückkehr gab es dann in Buchs ein reichliches Abendessen vom Grill. Nach dem Essen haben wir das Ladekabel eingepackt und haben uns auf die 15km zu unserem Hotel gemacht. Die Fahrerei war sehr anstrengend. Es nieselte leicht, es war schon komplett dunkel und die meiste Strecke führte über kleine Straßen den Berg hinauf - wir mussten etwa 500 Höhenmeter überwinden. Die Navigation hat uns dann zielsicher genau zu unserem Hotel Alpenblick geführt. So soll das sein!

Dann wurde es interessant. Zusammen mit zwei anderen Teilnehmern suchten wir nach dem Eingang. Davon gab es viele, jedoch waren zwei davon mit Schildern versehen daß man doch einen anderen Eingang benutzen sollte und der dritte Eingang war verschlossen. Klingeln half nichts - es war niemand zu sehen oder zu hören. Irgendwann meldete sich dann Jemand an einem Fenster aus den oberen Stockwerken und er schickte uns den Aufzug herunter. An der Rezeption angekommen war alles dunkel. Es gab lediglich ein Schild über dem Schlüsselbrett das uns mitteilte welche Zimmernummern für unsere Teams reserviert waren - Selbstbedienung. Strom auf den Zimmern gab es erst nachdem Jemand an den vielfälltig vorhandenen Stromschalttafeln für das Hotel gespielt hatte. Sogar warmes Wasser kam aus dem Hahn - damit sollte dann die Dusche am Morgen kein Problem sein.
Die Situation war etwas merkwürdig, aber es sprach nichts gegen eine gute Nacht.

Für den nächsten Tag wurde Regen vorhergesagt.


Mittwoch, 12-Sep

Wildhaus - Mosnang - Urdorf - Schlieren - Steinhausen - Cham - Sins

Seit Tagen haben wir kein Hotel mehr mit internet. Das verteuert natürlich Emails und den Upload zum Webserver, weil alles über das Handy gesendet werden muss.

Da das Hotel im Sommer eigentlich geschlossen ist gibt es natürlich auch kein Frühstück. Wir sind um 7:30 nach Mosnang gefahren, zu einer Schule. Louis hat dort wieder einen Vortrag vor Schülern gehalten. Wir stellten uns mit den Fahrzeugen auf dem Pausen-Platz auf. Für uns wurde ein abwechslungreiches Frühstück gemacht - schnell aber gut. Danach konnte dann jedes Team eine Minute lang sein Fahrzeug allen Kindern vorstellen. Am Ende geben die Kinder dann Punkte ab, welches Fahrzeug ihnen am besten gefallen hat. Wir sind gespannt wieviel Punkte wir mit unserem alten Fahrzeug erhalten.

Der ganze Morgen war kühl und regnerisch.

In Urdorf haben wir einen Stopp bei einer großen Renault-Niederlassung gemacht. Dort hat man uns eine ausführliche Präsentation der Elektromobilitäts-Strategie gegeben.

In Schlieren hatte man für uns ein Zelt aufgebaut in das einige unsere Fahrzeuge hineinpassten. Der Regen hatte zwar fast aufgehört, aber es ging noch ein kalter Wind. Wir haben dann einen kurzen Spaziergang zu einem Technologiezentrum gemacht, wo kleine Firmen an neuer Haustechnik arbeiten.

In Steinhausen haben wir die Firma Siemens besucht.

Abends wurden wir dann eingeladen auf das Schloß von Herrn Pacher. Direkt am Thuner See gelegen ist dies ein Schloß wie man es sich vorstellt. Er bewohnt es mit seiner Familie und vor ein paar Jahren wurde es komplett restauriert und technisch aufgerüstet - jedoch fast unsichtbar. Wir haben den ganzen Abend im Schloß zugebracht und konnten uns dort in sehr angenehmer Atmosphäre unterhalten.

Danach sind die Teams zur Übernachtung zu verschiedenen Adressen gefahren. Die Hälfte war privat untergebracht, die andere Hälfte normal in Hotels. Wir sind nach Sins in ein kleines Hotel gefahren.


Donnerstag, 13-Sep

Sins - Küssnacht - Stansstad - Steingletscher

Morgens ging es nach Küssnacht in eine Schule, wieder mit Bewertung der Fahrzeuge durch die Schüler. Wir konnten in der Kantine ein Frühstück einnehmen.

Als nächsten machten wir Halt in Stansstad. Hier wurde uns ein reichliches Mittagessen gereicht.

Nach dem Mittagessen wurde klar daß wir nicht wie geplant über den Sustenpass fahren konnten - er war wegen erstem Schnee gesperrt. Deshalb sind wir dann von der anderen Seite (über Innertkirchen) auf den Berg gefahren, nach Steingletscher. Dort gibt es ein einsam gelegenes Gasthaus auf 1800m. Auf 600m Höhe gab es am Fuße des Berges eine Lademöglichkeit. Diese haben wir jedoch nicht wahrgenommen sondern sind direkt auf den Berg gefahren. Dadurch waren wir natürlich als erste oben. Oben war es sehr kalt und zum Glück nur wenig windig. Der Sonnenuntergang erzeugte schönes Licht auf den Bergspitzen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt hierher zu fahren.

Die meisten Teams haben in Mehrbettzimmern übernachtet - da kam etwas Jugendherbergs-Atmosphäre auf. Das Abendessen war mehrgängig, köstlich und reichlich. Die Schweizer wollen uns anscheinend mästen. Später haben wir uns per Beamer auf einer Leinwand noch den Film über die WAVE 2011 angeschaut. Das war sehr interessant für diejenigen die letztes Jahr nicht dabei waren und lustig für diejenigen die schon dabei waren.


Freitag, 14-Sep

Steingletscher - Interlaken - Thun - Bern

Der Wecker klingelte um 6:30. Es gab wieder eine tolle Lichtstimmung zu sehen. Nach unserem üblichen Morgenprogramm ging es wieder bergab. Erster Stop war Interlaken. Dort haben wir eine Stadtführung per Touristen-Bahn (mit Rädern) gemacht. Nachher gab es noch einen guten Imbiss - lauter leckere Sachen aus regionalen Produkten.

In Thun war prächtiges Wetter. Endlich haben wir wieder Sonne und warme Luft. Der Platz auf dem wir uns aufgestellt haben lag nicht weit vom Fluß Aare mit seinen zwei Armen entfernt. Wir haben nachher eine Stadtführung zu Fuß mitgemacht. Die Innenstadt rund um die Insel zwischen den beiden Aare-Armen ist wirklich sehenswert mit seinen vielen alten Gebäuden, Restaurants und Cafes.

Danach ging es zum Westside-Einkaufszentrum in Bern. Dort durften wir uns an prominenter Stelle aufstellen. Es gab dann im Einkaufszentrum eine Begrüssungs-Veranstaltung mit der lokalen Politikerin für Verkehr. Dabei gab es wieder einen leckeren Snack. Wir werden wirklich gemästet. Wir haben aber nichts dagegen - so sparen wir uns das Abendessen.

Im Westside werden wir verwöhnt. Zur Entspannung nach der ersten Woche WAVE bekamen wir kostenlose Eintrittskarten in das Erlebnisbad des Centers. Komplett mit Erlebnis-Rutschen und Dampfbad. Das war die perfekte Erholung. Wie man an diesem Text sieht haben wir auch wieder gutes Internet zur Verfügung.
Zum Abschluß des Tages ging es dann spät Abends dann noch ins Kino, auch mit Gutschein.


Samstag, 15-Sep

Bern - Solothurn - Gelterkinden - Efringen-Kirchen

Aufstehen 9 Uhr, Frühstück um 10. Und alles ohne ständig auf die Uhr schauen zu müssen. Sehr entspannend. Wir sind dann gegen 12 Uhr in Bern losgefahren. Das Wetter war heute wieder sehr gut - ich brauchte dann sogar mal wieder Sonnencreme.

Wir sind dann gegen 13 Uhr schon in Solothurn angekommen. Lediglich der Citroen AX war schon da. Wir haben dann gleich wieder geladen bevor die vielen anderen Fahrzeuge ankommen. Das stellte sich auch also gute Idee heraus - später wurden wieder die Steckdosen knapp und zeitweise gab es auch garkeinen Strom weil wohl eine Sicherung rausgeflogen war. In Solothurn gab es wieder eine Stadtführung zu Fuß.

Ab 18 Uhr traffen wir uns dann in Gelterkirchen. Dort wurden in der Zeit von 1985 bis 1995 die ersten Prototypen des TWIKE entwickelt und die Serienfertigung vorbereitet. Ralf Schnyder hatte uns eingeladen. Neben Essen vom Grill gab es eine sehr interessante Dia-Show von den Anfangszeiten sowie einen Ausblick auf aktuelle Neu-Projekte (nicht TWIKE). Wir hatten einen netten Abend und fuhren dann nach 21 Uhr zu unseren Hotels. Wir waren mit zwei weiteren Teams in einem kleinen Hotel in Efringen-Kirchen - also Deutschland.


Sonntag, 16-Sep

Efringen-Kirchen - Basel - Eimeldingen

Aufstehen war kurz vor 8. Nach dem Frühstück ging es über die Autobahn wieder in die Schweiz, zur Messe Basel.

Die Navigation schickte uns auf die falsche Seite der Messe. Aber nach kurzer Zeit hatten wir den Platz mit unseren Fahrzeugen gefunden. Am Vormittag war dann das offizielle Programm, danach das gemeinsame Mittagessen. Parallel fand die "Auto Basel" statt, eine Auto-Messe in der man auch neue Elektroautos probefahren konnte, was von einigen Teilnehmern gerne wahrgenommen wurde.

Danach hatten alle Teams freie Zeit in Basel. Wir sind in einer kleinen Gruppen zur Innenstadt und den Rheinbrücken gelaufen. Dort konnten wir dann auch mit einer Fähre über den Rhein fahren die nur von der Wasserströmung angetrieben wurde. Quer über den Fluss war ein Stahlseil gespannt und die Fähre war mit einer Laufrolle und einem Stahlseil daran befestigt. Nur mit dem Ruder konnte man dann die Fähre in die eine oder andere Richtung fahren lassen.

Abends haben wir dann endgültig die Schweiz verlassen. Wir sind zum Hotel in Deutschland gefahren, etwa zehn Kilometer hinter der Grenze. Dort in Efringen-Kirchen haben wir schnell eingecheckt. Ralf hat dann den Peugeot zum Laden in die Stadt gefahren - auf den Platz wo am nächsten Tag das Event stattfand. Nachdem die Ladung gestartet war haben sich viele Teams in einer Straußenwirtschaft zusammengesetzt. Es gab Flammkuchen und neuen Wein und es wurde ein lustiger Abend. Ralf musste sich leider frühzeitig verabschieden da die Ladung im Peugeot fast beendet war.

Ralf ist dann mit dem Peugeot wieder zum Hotel gefahren, welches nur 1,5km entfernt war. Im Hotel gab es glücklicherweise wieder freies und schnelles internet, weshalb es dann auch wieder ein Update des Berichts gab.

Nachdem es im elweb-Forum eine Frage dazu gab, nebenan also ein Foto von der Anhängerkupplung an unserem Peugeot. Angeblich ist dies das einzige Elektroauto in Tschechien mit einer eingetragenen Anhängerkupplung.

Montag, 17-Sep

Eimeldingen - Freiburg - Schramberg - Strassbourg

Frühstück gab es im gleichen Gebäude wie das Hotel. Das Gebäude sieht aus als ob es von einer Fabrikhalle zu Hotel und Cafe/Bar umgebaut wurde. Oder es wurde neu gebaut damit es so aussieht. Jedenfalls ist die Architektur etwas ungewöhnlich. Im Cafe/Bar gab es ein gutes Frühstück mit angenehmer Hintergrundmusik.

In Eimeldingen gab es dann eine Ausstellung der ansässigen Firmen - aus Anlaß der WAVE. Es gab viele Elektromobile zu sehen. Ein Herr hat seine Elektro-Flugmodelle vorgestellt, darunter auch ein "Solar-UHU", der Solarzellen auf der Tragfläche hat. Sämtliche Energie für den Flug wird aus diesen Zellen bezogen. Wie man auf dem Bild sieht waren die Kinder begeistert von den verschiedenen Flugmodellen und den Erklärungen zu dem Strom aus Solarzellen.
Es gab einen kleinen Snack als zweites Frühstück. Am Ende haben wir dann ein Beschleunigungsrennen über 50 Meter gemacht - ein Teilnehmer nach dem Anderen. Wir warten noch auf die Auswertung der Zeiten. Nach der Beschleunigungsfahrt sind die Teilnehmer dann direkt zum nächsten Treffpunkt gefahren.

In Freiburg konnten wir uns auf dem Platz vor einem großen Hotel aufstellen. Dort haben wir dann später auch ein ordentliches Mittagessen bekommen. Geladen haben wir hier nicht. Auch an diesem WAVE-Stopp hat sich wieder ein bekanntes Gesicht von den Elektrofahrer-Treffen angefunden - Theo. Ich bin immer wieder begeistert zu sehen daß sich so viele Elektrofahrer für die Tour interessieren.
Wir haben ein Formular ausgefüllt welches unsere zurückgelegten Strecken und die geladene Energie summierte. Wir sind von Genua bis Eimeldingen 1272 km gefahren und haben 180 kWh geladen - das entspricht einem Verbrauch von 14,2 kWh/100km ab Steckdose. Nicht schlecht für mehrere Bergetappen und das schwer beladene Fahrzeug.


Mit etwas Verspätung sind wir dann weitergefahren. Die Fahrt führte großteils über kleine bis sehr kleine Straßen durch eine sehr hügelige Gegend - das ist wohl der Anfang des Schwarzwaldes. Einige Steigungen waren deutlich härter als das was wir in den Alpen gefahren sind. An einer Steigung fiel die Geschwindigkeit sogar etwa auf 40 km/h - trotz Vollstrom. Das sind dann die Momente wo ich immer erwarte daß der Motor überhitzt oder der IGBT durchbrennt.
Aber auch diesmal hat unser Peugeot diese Prüfung bestens hinter sich gebracht.
In Schramberg haben wir am Auto- und Uhrenmuseum "Erfinderzeiten" gehalten. Es waren einige Interessierte Leute gekommen und wir hatten später dann auch die Möglichkeit uns das Museum anzusehen.

Wir konnten hier z.B. die aktuelle Erfindung eines Herrn bestaunen und probefahren, die etwas an einen Segway erinnert. Die Leute im Schwarzwald sind halt noch immer ein Volk von Erfindern und Bastlern.


 


Laut der neuesten Meldung aus Regensburg hängt Jaromirs Typ2-Kabel übrigens immer noch verriegelt an der Ladesäule. Conrad Electronic weiß noch immer nicht welche Sicherung für die Säule zuständig ist. Ohne Strom sollte der Stecker ja engeblich freigegeben werden... Man wartet noch immer auf eine Antwort von RWE.
Dies ist also unser running-gag - wenn auch nicht auf der Tour selbst. Wir sind gespannt!

Abends hat dann Jaromir noch den Peugeot zusammen mit den anderen Teilnehmern in eine Tiefgarage gefahren. Dort hat er dann die Ladung über Nacht mit kleinem Strom gestartet. Währenddessen hat Ralf den Reisebericht weiter geschrieben. Gegen 23 Uhr haben wir dann geschlafen.

Dienstag, 18-Sep

Strassburg - Karlsruhe - Mannheim - Feldberg - Oberursel

Aufstehen um 6 Uhr, dann Frühstück. Kurz nach 7 Uhr sind wir dann in einer großen Gruppe zu der Tiefgarage gelaufen wo unsere Fahrzeuge über Nacht laden konnten. Auf dem Weg nach Karlsruhe sind wir lange über die Französische Autobahn gefahren. Wir waren überrascht daß keine Maut verlangt wurde. Kurz vor Karlsruhe gab es einen Stau auf der Autobahn A65 - wir haben sicherlich 15 Minuten verloren. Der Verkehr in Karlsruhe selbst war dann auch bemerkenswert zäh. Überall Baustellen und viel Verkehr.

In Karlsruhe fuhren wir zum Campus des KIT (Karlsruhe Institute of Technology). Unsere Navigation führte uns zu einer Schranke ohne Pförtner, da kamen wir nicht rein. Zum Glück gab es dort ein Schild welches uns mitteilte durch welche Schranke wir Einfahren sollten. Wir sind dann dorthin gefahren und der Herr an der Schranke wusste Bescheid und liess uns rein. Wir konnten uns mitten auf dem Campus aufstellen, wo wir viele Studenten als Laufkundschaft hatten.

Wir bekamen eine Führung durch die Fahrzeugprüfstände. Dort kann man einzelne Teile oder auch ganze Fahrzeuge prüfen. Damit kann man verschiedene Fahrsituationen reproduzieren und dann Kräfte oder Lautstärke messen. Es gibt Rollenprüfstände - auch für Nutzfahrzeuge. Zusätzlich gibt es einen Prüfstand bei dem das Fahrzeug ohne Räder betrieben wird. Elektromotore werden mitsamt Sensorik direkt an die Bremsscheiben angeflanscht. Dadurch können Messungen ohne die Verluste der Reifen gemacht werden. Die Vorderachse kann dabei sogar gelenkt werden.

Es wurden wieder die Ergebnisse von ein paar Challenges bekanntgegeben. Wir sind jetzt auf Platz 3 der Gesamtwertung! Wie sagte Louis so schön: "On the third place - unbelievable - the Czech Team". (frei zitiert)
Was uns weiter nach vorne gebracht hat sind vor allem die beiden Effizienz-Wertungen.

Von Karlsruhe nach Mannheim ist Jaromir hinten im Zerotracer mitgefahren. Ralf hat den Peugeot alleine nach Mannheim gefahren, wo er als Erster ankam. Strom war schon verfügbar, also erstmal das Ladegerät angeschlossen. Andere Teilnehmer und auch Vivien mit dem Scout-Fahrzeug sind erst 10 bis 15 Minuten später angekommen. Es waren schon ein paar gute Bekannte aus dem elweb vor Ort. Unser Freund Stefan aus München kam auch extra vorbei um die Etappe von Mannheim nach Oberursel mitzufahren. Freundlicherweise hat Manfred ihn im Tesla Roadster mitgenommen.

Ab Mannheim hat Ralf das Twike mit der Startnummer 16 gefahren. Zusammen mit dem anderen Twike führte ging die Fahrt über die B9 nach Mainz. Von dort ging es weiter über die B455 in den Taunus, bis oben auf den Feldberg. Leider sind wir erst gegen 17 Uhr (oder danach?) in Mannheim losgekommen. Trotz flotter Fahrweise sind wir erst bei Dunkelheit auf dem Feldberg angekommen. Die anderen Teams waren natürlich nicht mehr da. Wir haben dann schnell ein Gipfelfoto geschossen (es war kalt und extrem windig) und sind dann bergab Richtung Oberursel gefahren. An der Adresse angekommen hatten wir Glück daß uns Jemand den richtigen Weg gezeigt hat. Ich weiß nicht ob wir das sonst gefunden hätten.

Es hat viel Spaß gemacht endlich mal wieder Twike zu fahren - das war bei mir jetzt schon etwa 18 Monate her.

In Oberursel warteten schon viele gute Bekannte aus dem elweb. Leider mussten viele schon bald nach meiner Ankunft wieder nach Hause. Das war etwas schade. Aber manchmal ist die Ankunftszeit einfach nicht vorhersagbar. Nochmals Sorry an Alle!

Mittwoch, 19-Sep

Oberursel - Marburg - Rosenthal - Paderborn

Aufstehen 6:20, danach haben ein paar Teilnehmer einen Pendelverkehr zwischen dem Hotel und dem Standplatz der Fahrzeuge gemacht. Dort gab es dann Frühstück und gegen 7:30 starteten die ersten Fahrzeuge auf die Strasse. Barbara fuhr wieder mit Jaromir im Peugeot. Ralf fuhr wieder eines der beiden Twikes, diesmal nach Marburg. Wir sind hauptsächlich große Bundesstrassen gefahren und kamen dann auch pünktlich kurz vor halb zehn in Marburg an.

In Marburg fand unser Event auf einem kleinen Platz neben der Mensa der Hochschule in der Stadtmitte statt. Nach den Ansprachen und dem obligatorischen Waving machten wir einen geführten Stadtrundgang. Es gab viele alte und schön renovierte Häuser zu bestaunen. Bei dem Rundgang sind wir bis hoch zu einer großen Kirche gelaufen. Von oben konnte man über die alten Dächer der Innenstadt schauen. Eine wirklich sehenswerte Stadt!


Nachmittags machten wir Stopp bei Fine Mobile in Rosenthal. Dort werden seit 10 Jahren die Twikes gebaut. Wir haben die komplette Vorfertigung und Fertigung sehen können. Sehr imposant wie man auf so kleinem Raum ein solch komplexes Produkt produzieren kann.

Auch der Prototyp TW4XP welcher für die Teilnahme am Automotive X Prize gebaut wurde war zu bestaunen.


Hier zwei Panoramen vom Innenraum.



Gegen 15:40 sind wir dann mit drei Fahrzeugen Richtung Paderborn gestartet - die beiden Twikes und der Peugeot. Barbara hat aus dem Peugeot heraus Bilder gemacht und wir sind mit den beiden Twikes vor/hinter/nebenher gefahren.
Auf dem Weg haben wir dann noch Klaus abgeholt, der in den nächsten Tagen wieder das zweite Twike fahren wird.
Mir haben die anderthalb Tage im Twike wieder viel Spaß gemacht!

Mit den TWIKEs sind wir relativ spät in Paderborn angekommen. Durch einen Kommunikationsfehler sind Jaromir und Ralf erstmal in das Hotel gegangen, wodurch wir beide nur wenig mit den zahlreichen Besuchern reden konnten. Auch sowas passiert auf einer zweiwöchigen Tour.

Diesen Abend wurde anscheinend die Challenge mit der Bewertung der Webseiten der Teams verkündet. Leider haben wir davon nichts mitbekommen. Keine Ahnung warum wir nur 4 Punkte bekommen haben, wir hatten mehr erwartet. Ralf hat so viel Zeit in den Bericht investiert. Ralf ist enttäuscht.

Heute hat mich Jemand von RWE angerufen. Noch diese Woche soll jemand den Aktuator (der unser Typ2-Kabel festhält) austauschen weil dieser wohl defekt ist (achja?). Das Kabel soll dann vor Ort hinterlegt werden. Das Gespräch war sehr nett und ich wurde um Verständnis gebeten - dieses Problem sei bisher wohl nur zweimal vorgekommen. Morgen ist es zwei Wochen her daß wir das erste Mal mit der RWE-Hotline telefoniert haben.
Wir sind gespannt...

Ich habe jetzt schon von zwei Lesern unseres Berichts gehört die sich an RWE wenden wollten wegen unseres Problems. Anscheinend hat dies etwas geholfen. Vielen Dank für die Unterstützung!
Wir freuen uns daß unser Bericht von so vielen Interessierten gelesen wird.

Donnerstag, 20-Sep

Paderborn - Bad Pyrmont - Osnabrück - Leer

In Osnabrück war alles top organisiert. Der Platz war zentral, es gab viele Stände (auch mit Essen, Danke!) und viele Helfer. Die Veranstaltung zog viele Interessierte Bürger an. Als besonderes Schmankerl gab es Nachmittags eine Orientierungsfahrt mit sechs Übungen zur Fahrzeugbeherschung. Top organisiert und durchgeführt - das hat viel Spaß gemacht.

Als wir von der Orientierungsfahrt zurück waren haben wir erfahren daß Vivien und Luc mit dem Scout-Fahrzeug einen schweren Unfall hatten. Vivien ist gefahren und hat wohl durch gute Reaktion dafür gesorgt daß Niemand ernsthaft verletzt wurde. Der Unfall wurde wohl durch einen anderen Autofahrer verursacht der auf die Gegenfahrbahn geraten war. (Bericht von dewezet.de)
Vivien und Luc waren wohlauf, der Renault Clio electrique von Vivien jedoch wurde auf der rechten Seite stark beschädigt - das rechte Hinterrad wurde abgerissen. Alle Teilnehmer waren sichtlich erschüttert und erleichtert zugleich.

Dann haben wir zusammen mit Robort dem ZeroTracer Hilfe geleistet. Auf der Rückfahrt zum Veranstaltungsplatz hatte er ein kleines Problem. An der Ampel angekommen drückte Tobias den Knopf für das Ausfahren der Stützräder. Er drückte mehrmals - jedoch ohne jegliche Wirkung. Danach legte sich das Fahrzeug mit Tobias und Gero auf die Rechte Seite. Den Passagieren ist nichts geschehen, denn dies passierte ja im Stillstand. Jedoch fiel das Fahrzeug mit seinem gesamten Gewicht auf das rechte Stützrad, bei dem daraufhin die Felge brach. Auf dem Bild sieht man wie nach dem Wiederaufrichten das rechte Stützrad fehlt. Tobias hatte noch eine Ersatzfelge mit, Gero und Ralf besorgten einen neuen Schlauch im Baumarkt. Danach war der ZeroTracer wieder völlig funktionsfähig. Das einzige Problem war daß noch kein Grund für den Ausfall des Systems gefunden war.

Erst nach 20 Uhr konnten wir Richtung Leer starten. Diese Etappe war gut 155km lang. Die meisten Fahrzeuge sind deshalb nur nach Cloppenburg gefahren um dort zu übernachten. Wir sind mit unserem Peugeot 106 gegen 22:30 in Leer angekommen. Dort haben wir erstmal die Jugendherberge besucht. Dort wurde uns mitgeteilt daß zwei Teilnehmer der WAVE schon alle Schlüssel mitgenommen hatten. Wir sind dann 100m weiter zu dem Parkplatz für die Nacht gefahren. Dort stand der Tesla Roadster von Martin neben dem 63A-CEE-Anschluß. Wir haben dann den Adapter von 63A auf 32A angeschlossen und unseren schönen Verteiler-Würfel von 32A auf Alles (2x16A-rot, 3x16A-blau und 3xSchuko) angeschlossen. Das sollte über Nacht für die avisierten fünf Fahrzeuge die in Leer übernachten ausreichen. Wir haben uns dann zu Manfred und Martin in die Kneipe gesetzt. Nach und nach sind die erwarteten Fahrzeuge eingetroffen - auch unsere beiden Franzosen mit dem AX, die es immer etwas langsamer angehen liessen. So erreicht man einen niedrigen Verbrauch!

In Osnabrück hatte mich ein von RWE beauftragter Techniker angerufen. Er hat unser Typ2-Kabel persönlich befreit. Er hat den Aktuator getauscht der für unser Problem verantwortlich schien. Natürlich funktionierte er jetzt beim Testen ganz normal. Getauscht wurde er trotzdem. Das Kabel wurde dann bei Conrad Electronic hinterlegt.

Das waren dann also genau 14 Tage um ein klemmendes Kabel zu befreien. Ich hoffe ich muß sowas nicht noch einmal erleben!

Freitag, 21-Sep

Leer - Harlingen

Der Abend war nett und einigermaßen lang - am nächsten Morgen fehlte wieder etwas Schlaf. Um 08:30 war Treffen auf dem Denkmalsplatz in Leer - natürlich waren wir wieder die ersten Teilnehmer. Lediglich ein City-El war schon da - Horst hat die gut 50km von Sande nach Leer auf sich genommen um die WAVE zu sehen.

In Leer gab es eine weitere Challenge - Kofferraum-Volumen.
Auf dem nebenstehenden Bild sieht man unseren Tourdirektor Louis seinen Kofferraum ausräumen - obwohl er ja eigentlich nicht teilnimmt. Aber nach knapp zwei Wochen Tour quer durch Europa braucht jeder Kofferraum mal ein wenig Aufräumen.
Bei dieser Challenge konnten wir endlich mal Vorteile unseres Fahrzeugs ausspielen. Nur der eWolf hat mehr Kofferraum. Also 9 Punkte für uns.

Nach dem Mittagessen gab es noch einen kleinen Fototermin außerhalb von Leer. Danach machten wir uns auf den Weg nach Harlingen - unserem ersten Stop in den Niederlanden.

Die Aufgabe für den Nachmittag war möglichst viele Leute um unser Fahrzeug zu versammeln und ein Foto davon zu machen. Wer die meisten Leute auf dem Foto hat gewinnt. Das war eine Aufgabe gar nicht nach dem Geschmack von Ralf. Jaromir dagegen hatte keine Berührungsängste.

So haben wir eine Schule und einen Kindergarten abgeklappert, jedoch ohne Erfolg. Fündig wurden wir dann bei einem VW-Händler irgendwo in Winschoten. Jaromir hat den Chef dort überzeugt alle Mitarbeiter aus Werkstatt und Verkauf neben unserem Peugeot zu versammeln. So hatten wir zumindestens schon mal 10 Leute auf unserem Foto. Auf der Suche nach einer besseren Ausbeute haben wir dann noch bei Ikea in Groningen gestoppt, jedoch ohne Erfolg - die Leute dort waren einfach zu eilig.

Die Strecke nach Harlingen war mehr als 160km lang - mit unserer Suche haben wir etliche Kilometer hinzugefügt. Trotzdem haben wir es geschafft pünktlich um 18 Uhr anzukommen. Das Hotel für die Nacht war ein sehr altes Gebäude, mit krummen Türrahmen und einer engen und steilen Holztreppe. Ein Gebäude mit Charme. Und so sah auch das Zimmer aus. Das ist auch eine der Seiten der WAVE - jeden Tag eine Übernachtungsmöglichkeit mit ganz anderem Ambiente.

Das Abendessen haben wir erst spät eingenommen - nachdem fast alle Teilnehmer angekommen waren. Wie immer waren die Mia und der CitySax die beiden letzten Fahrzeuge. Verständlich bei so einer langen Etappe.

Später hatte dann noch jedes Team die Möglichkeit ein persönliches Resumee der WAVE zu ziehen - als kurze Rede vor allen Teilnehmern. Gemeinsam war die Klage über zu wenig Zeit. Gemeinsam war jedoch auch die große Begeisterung über die neu gefundenen Freunde und die Hilfsbereitschaft. Alles in Allem eine sehr positive Bilanz.

Heute hat ein Freund von Ralf (Hallo Karsten!) das Typ2-Kabel von Conrad abgeholt. Nun kann damit eigentlich nichts mehr schiefgehen. Wenn Jaromir am Montag nach Tschechien fährt kann er es wieder mitnehmen.

Samstag, 22-Sep

Harlingen - Amsterdam - Leverkusen - Wiesbaden

Wir sind erst um 7:30 aufgestanden - ich hatte den Wecker falsch gestellt und wir haben 15 Minuten verschlafen. Trotzdem hatten wir reichlich Zeit für Frühstück. Danach liefen wir dann mit Gepäck zu der Firma wo unsere Fahrzeuge über Nacht geladen haben. Jaromir hat dann noch mit leicht erhöhtem Strom die letzten Ah in den Akku geladen damit wir 100% SOC hatten. Nach einer kurzen Foto-Session bei der Firma sind wir endlich gegen 9 Uhr losgekommen. Damit hatten wir schon unsere ersten 30 Minuten Verspätung. Danach ging es dann im Konvoi zu dem Deich der die Gegend von der Nordsee trennt. Wir hatten eine spezielle Erlaubnis für einen Fototermin auf den ansonsten gesperrten Weg zu fahren. Dort haben wir uns dann schön in einer Reihe aufgestellt - mit der Nordsee im Hintergrund.

Danach sind wir dann in Richtung Amsterdam gefahren. Wir fuhren sicherlich mehr als 20km über den Deich der das Ijselmeer von der Nordsee trennt. Die ganze Zeit geht es geradeaus, mit angenehm wenig Verkehr. Und natürlich ohne irgendwelche Steigungen. Zwischen der Autobahn und dem eigentlichen Deich war ein Fuß- und Fahrradweg. Dort gingen erstaunlich viele Fußgänger Richtung Amsterdam, wir haben nur einen Einzigen gesehen der in die andere Richtung lief. Und komischer Weise waren nur ein oder zwei Fahrradfahrer unterwegs. Merkwürdig! Eventuell ist dies eine alte niederländische Tradition am Samstag-Vormittag?

In Amsterdam angekommen hat uns die Navigation bestens zur freien Universität Amsterdam geführt. Dort gab es Ordner die uns schon von der Hauptstraße aus bis auf den Veranstaltungsplatz führten. Ein guter erster Eindruck! Hier sollte also der Abschluß der WAVE 2012 stattfinden. Auf dem Weg zu unserem Standplatz fuhren wir sehr langsam, setzten dabei trotzdem zweimal mit dem Unterboden des Peugeot auf. Ein ekliges Geräusch - aber es ist wohl nichts passiert. Da fährt man also quer durch Europa, überquert mehrere Alpen-Pässe und dann passiert sowas in einer der größten Städte Europas...

Es war leider nur wenig Publikum zu unserer Veranstaltung gekommen. Trotzdem herrschte eine sehr gute Stimmung unter den Teilnehmern - natürlich gemischt mit viel Abschiedsschmerz. So sehr wir die beiden Wochen über den Stress gejammert hatten - so sehr würden uns die anderen Teams in den nächsten Tagen fehlen!

Nach einem kleinen Mittagessen gab es die Siegerzeremonie. Gewonnen hat Manfred mit seinem Tesla, punktgleich mit TWIKE 1. Auf dem zweiten Platz war das TWIKE 2. Wenn wir richtig mitgezählt haben liegen wir auf Platz 7 oder 8. Nicht schlecht für ein 12 Jahre altes Serien-Fahrzeug.
Zum Abschluß sind noch etwa 10 Teilnehmer zu einer Stadtbesichtigung gefahren, natürlich elektrisch, mit der Metro. Die restlichen Teams haben sich derweil auf den Rückweg gemacht. Mindestens ein Fahrzeug haben wir dabei auf einem Anhänger gesichtet - wie peinlich...! ;-)

Die Stadtbesichtigung ging von 14 Uhr bis 16:30. Amsterdam ist eine sehr lebendige Stadt - man muß aufpassen daß man nicht von den recht agressiven Fahrradfahrern überfahren wird. Mit den vielen Kanälen und alten Häusern bot sich uns bei strahlendem Sonnenschein ein herrlicher Anblick.

Gegen 17 Uhr waren wir dann auf der Autobahn, von Amsterdam Richtung Deutschland. Wir haben einen kurzen Zwischenstopp bei Thomas in Leverkusen gemacht. Für den Peugeot gab es 16A Drehstrom und 16A Wechselstrom (80A in die Batterie), für uns gab es Pizza bei einem kleinen Pizza-Lieferdienst in der Nähe. Danach waren es nur noch 170km nach Wiesbaden, wo wir bei Ralf's Eltern übernachtet haben. Natürlich gab es wieder Drehstrom vom feinsten.

Sonntag, 23-Sep

Wiesbaden - Reifenberg - Regensburg

Heute war Ausschlafen angesagt. Natürlich waren wir beide deutlich vor dem Wecker wach - die WAVE-Routine steckt uns noch in den Knochen. Nach einem ausführlichen Frühstück konnten wir dann auch den Peugeot vom Stromnetz trennen - er war wieder voll geladen. Den ganzen Vormittag über haben wir dann gemütlich eMails gecheckt, diesen Bericht geschrieben und sonst noch so einiges erledigt was liegengeblieben war. Eine sehr erholsame Pause.

Nach dem Mittagessen sind wir über die A3 in Richtung Osten gestartet. Wir haben einen Zwischenstopp in Reifenberg bei Roland Reichel eingelegt. Jaromir und Roland kennen sich schon seit Jahren. Dort haben wir gut 2 Stunden halt gemacht - vielen Dank an Roland für die Gespräche und Verpflegung und natürlich den Strom!

In Regensburg sind wir gegen 20:30 angekommen. Wie schon vor zwei Wochen haben wir versucht den Peugeot mit den drei HP-Netzteilen zu laden. Auch dieses Mal haben diese Netzteile jedesmal die Sicherung rausgeworfen. Wir denken daß der Start-Strom der drei Netzteile in Summe zu hoch ist. Dann haben wir erstmal unser Gepäck und die Mitbringsel sortiert.

Montag, 24-Sep

Regensburg - Sedlec-Prčice

Über Nacht sollte der Peugeot eigentlich mit dem eingebauten Ladegerät der Sagem-Box ausreichend laden. Gegen 7 Uhr waren jedoch nur 55% in der Batterie. Später ist uns eingefallen daß die Sagembox im Peugeot keine Modifikation für die große Batterie hat - deshalb hat der interne Lader nach gut 110Ah abgeschaltet. Also nichts mit Ausschlafen - ab zur RWE-Säule bei Conrad Electronic. (Der Eine oder Andere erinnert sich eventuell noch an diese Säule?)
Dort angekommen gibt es also wieder Drehstrom und Wechselstrom gleichzeitig - 80A in die Batterie. Jaromir hat dann seine Navigation für die Rückreise programmiert und wir haben uns beim Bäcker noch ein kleines Frühstück geholt. Kurz nach 9 Uhr hat sich Jaromir dann auf den Weg nach Tschechien gemacht.

Die RWE-Säule hat mein Typ2-Kabel heute übrigens ohne Probleme entriegelt. So soll es sein!

 

This report is also available in English on www.elektromobily-os.cz/.