Am Samstag hatte Markus zum Kistenbau gerufen und ein paar unerschrockene hatten sich aufgemacht ins schöne Maifeld über der Mosel.
Ich startete um 7.00 Uhr und brachte auf dem Weg zum ersten Ladehalt noch schnell meine Lebensabschnittsverschönerin zum Bahnhof. Darauf konnte ich die erste Zwischenladung bei G. in O. tätigen. Von den anfänglichen 80 Ah in meinem Clio waren durch etwas zügigere Fahrweise als üblich (die Bahn wartet nicht!) nur noch 53 Ah nach 35 schnellen Kilometern übrig. Also 45 Minuten mit 2 Ladern (knapp 40 Ampere Ladestrom) Elektronen gepumpt bis der Lader begann runter zu regeln und schon waren 73 Ah wieder eine ausreichende Kapazität für die bevorstehende Etappe in die Hänge des Mittelrheintales (Unesco Welterbe by the way). Der Cliolenker versorgte sich mit derweil mit Getränken und Brötchen in der ansässigen Bäckerei.
Die nächsten 67 km durch Ahrgebirge und auf den Rheinterassen legte ich nun recht sparsam zurück. Immer schön den momentanen Fahrstrom auf dem Display des Clios im Auge behalten. Dank eines Hammeranstiegs am Ende der Etappe (ich verlor allein hier fast 10 %) waren letztlich trotzdem nur noch 13 Ah in den Tanks. Also schnell eingesteckt bei K. in L. und während einer kleinen Lesepause auf einer sonnigen Bank kamen wieder ein paar Amperestunden zusammen um den letzten Teil der Tour zu schaffen. Ich konnte lautlos gleitend durch die wunderschöne, vulkanisch geprägte Landschaft entlang des Laacher Sees rollen.
Am Ziel hatte ich nach 34 hügeligen Kilometern noch 17 Ah Reserve. So sparsam (1 Ah pro Km) kann ich den Clio im Alltag auf meiner bergigen Pendlerstrecke (550 Höhenmeter) nicht fahren. Es tat gut zu sehen, was bei Sparfahrt möglich ist, selbst in hügeliger Gegend.
Nach einem knappen Empfang bei Markus wurde ich umgehend in meinen Arbeitsplatz eingewiesen. Die beiden anderen Kistenbauer brauchten Montageplatten und Plexiglasabdeckungen. So verschwand ich für die nächsten Stunden mit Markus in den Keller an die Bohrmaschine. Oben im umfunktionierten Wohnzimmer wurden derweil Kabelstränge konfektioniert und Kisten soweit als möglich vorkonfektioniert.
Unser selbstgesetztes Produktionsziel waren 10 Kisten.
Die Fotos sprechen eine deutliche Sprache. Und als wir nach der Stärkung vom Grill nochmal eine letzte Runde einlegten, mussten wir feststellen, dass wir Markus "leergebaut" hatten. Mehr konnten wir nicht machen, es fehlten einfach Kleinteile.
Wir haben letztlich 15 komplette 32 A Kisten geschafft, die auf ein neues Zuhause warten. Einige Kisten gingen dann auch direkt wieder mit auf die Reise zu sehnsüchtig wartenden Elektrofahrern.
Nach einer schönen Nachtrückfahrt nahm mich mein Bett um 3 Uhr früh wieder in Empfang. Ein schönes Erlebnis.
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